Hartung-Gorre Verlag
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Neuerscheinung 1994
Marianne Ahlfeld-Heymann,
Und trotzdem
überlebt –
Ein jüdisches Schicksal: aus Köln
durch Frankreich nach Israel 1905-1955.
Mit Erinnerungen an Paul Klee.
Herausgegeben von
Erhard Roy Wiehn
1994, 122 Seiten, € 15,24. ISBN 3-89191-730-9
Aus
dem Vorwort von Gretel Baum-Meróm: Sachór we lo tischkách
"Erinnere
dich und vergiss nicht!" (5 Mose 25, 17/19) Mit diesen Worten schließt Roy
Wiehn sein Vorwort zum Tagebuch von Mirjam Korber (Deportiert, Konstanz 1993), und damit möchte ich mein
kurzes Vorwort zum Überlebensbericht von Marianne Ahlfeld-Heymann
beginnen.
Wir
alle, die auf die eine oder andere Art den Holocaust überlebt haben, erinnern
uns und werden wohl nie vergessen, solange wir leben. Das gilt auch für die
Verfasserin der folgenden Aufzeichnungen, die mir unbedingt Wert schienen, vor
dem Vergessen bewahrt zu werden.
Marianne
Ahlfeld-Heymann habe ich erst nach ihrem Eintritt in
unser Elternheim in Haifa kennengelernt, d. h. unsere Bekanntschaft ist
verhältnismäßig jung. Jedoch habe ich mich in dieser Zeit oft mit ihr unterhalten,
mir von ihrem Schicksal erzählen lassen und vor allem ihre wunderschönen
Holzarbeiten bewundert. Eines Tages übergab sie mir das Heft mit ihren
Erinnerungen, die mich so sehr beeindruckten, dass ich sie Roy Wiehn schickte, weil er es sich zu einer seiner
Lebensaufgaben machte, möglichst viele Überlebensschicksale zu veröffentlichen,
und zwar gemäß seiner Maxime: Was nicht aufgeschrieben ist, wird vergessen.
Was
mich an diesen Aufzeichnungen besonders faszinierte, war ihre Einfachheit, ja
Naivität, mit der Marianne Ahlfeld-Heymann den Tatsachen gegenüberstand und ihr
Schicksal meisterte. Einfachheit und Naivität sowie eine große künstlerische
Begabung halfen ihr, sich und ihre Familie selbst in den schwierigsten
Situationen durchzubringen. Tatsächlich hat man den Eindruck, dass sie sich der
Schwierigkeiten manchmal gar nicht bewusst war, und sogar die Tatsache, dass
sie unter den bedrohlichsten Umständen ihre Kinder zur Welt brachte, war für
sie eine Selbstverständlichkeit.
Vor
ihr und allen, die unter ähnlichen, fast unmenschlichen Bedingungen und
Umständen überlebten, habe ich größte Hochachtung. So übergab ich dieses Heft
zu treuen Händen dem Herausgeber, dessen Mahnung ich mir in den mehr als
dreißig Jahren unserer Freundschaft eingeprägt habe. Was nicht aufgeschrieben
ist, wird vergessen: „Sachór we lo tischkách!“ - Erinnere dich und vergiss
nicht!" (5 Mose 25, 17/19)
Haifa,
im November 1993
Link
zur Wiki des Kölner Frauengeschichtsvereins, in dem
die Lebensgeschichte von Marianne Ahlfeld-Heymann dargestellt ist:
http://frauengeschichtsverein.de/frauenwiki/index.php/Marianne_Ahlfeld-Heymann
Weitere Titel zu
Überlebensschicksalen aus Deutschland herausgegeben von Erhard Roy Wiehn:
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