Hartung-Gorre Verlag
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Neuerscheinung 2004
Elke Bredereck,
Menschen
jüdischer Herkunft
–
Selbstbilder aus St. Petersburg, Vilnius und
Berlin.
2004, 160 Seiten, 14,80 €. ISBN 3-89649-882-7
Aus
dem Vorwort von Elke Bredereck
Menschen jüdischer
Herkunft
Dieses
Buch möchte Menschen jüdischer Herkunft vorstellen, die alle in der Sowjetunion
geboren und von ihr geprägt sind. Der Auswahl meiner Gesprächspartnerinnen und
Gesprächspartner lagen keine bestimmten Kriterien zugrunde, einzig wichtiger
Aspekt war ein Bewusstsein für die jüdische Herkunft. Die Aussagen weisen trotz
großer Unterschiede in Alter, Lebenssituation und Weltbild starke Parallelen in
wesentlichen Lebensbereichen auf. Grundfragen jüdischer Existenz in der
ehemaligen Sowjetunion sind Antisemitismus und Emigration. Sie spielen in jeder
Biographie eine Rolle.
Wer
heute als Jude aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion emigrieren will, kann
zwischen Israel und Deutschland als Zielland wählen. Diese Entscheidung
schließt schwere äußere und innere Konflikte ein. Israel als "Gelobtes
Land" ist vielen fremd, zu Deutschland dagegen spüren sie eine stärkere
Affinität, obwohl die historische Last von Holocaust und deutscher Okkupation
vor allem bei Älteren ein gewisses Unbehagen hervorruft.
In
Russland hält man das "jüdische Thema" für marginal, da viel
offensichtlichere Probleme Alltag und Politik bestimmen. Die große Angst, die
unter den Juden Anfang der neunziger Jahre aufkam, als mit dem Zerfall der
Sowjetunion antisemitische Stimmen laut und Pogrome angekündigt wurden, hat
sich gelegt. Alltäglicher Antisemitismus, die wirtschaftliche Instabilität und
Hungerlöhne trugen zur massenhaften Auswanderung bei.
In
Litauen stellt die jüdische Frage ein Tabu dar, was hauptsächlich aus der
litauischen Geschichte zu erklären ist. Viele Juden in Russland und Litauen
empfinden ihre Nationalität als etwas Selbstverständliches, obwohl sie Religion
und Kultur "verloren" haben. Alle reagierten offen und
freundschaftlich auf mich als Deutsche.
….
Seit
1991 kommen Juden aus der ehemaligen Sowjetunion im Rahmen einer modifizierten
"Kontingentflüchtlingsregelung" offiziell nach Deutschland. Von 1990
bis Ende 2001 kamen 154.054 jüdische Emigranten nach Deutschland Die jüdische
Gemeinde in Deutschland ist die einzige in der Diaspora, die zahlenmäßig
anwächst. Sie wird einstweilen teilweise russischsprachig. Wir wissen kaum
etwas darüber, wie sich diese Menschen in unserer Gesellschaft fühlen, welche
Erwartungen sie hatten und was sie hinter sich ließen. Die
"verborgenen" Juden aus der ehemaligen Sowjetunion sollen in diesem
Buch zu Wort kommen.
Weitere Titel zur
Geschichte in der Region:
Solomon Atamuk
Ein geschichtlicher Überblick vom 14. bis 20. Jahrhundert.
Aus dem Litauischen von Zwi Grigori Smoliakov
Hrsg. von Erhard Roy Wiehn.
Konstanz: Hartung-Gorre Verlag
2000, 340 S.,
€ 29,65.ISBN 3-89649-200-4,
Oscher Jehuda Beiles
Ein Augenzeuge berichtet über die Schoáh
in Kaunas und Kaufering 1927-1948
Herausgegeben
von Erhard Roy Wiehn
20101, 2. Aufl. 2020. 152 Seiten mit CD-Video
über Orte der Kindheit des Autors, € 19,80;
Hardcover, ISBN 978-3-86628-297-1
Grigorijus
Smoliakovas,
Ein jüdisches Überlebensschicksal
in Litauen 1941-1945.
Mit einer
Dokumentation.
Aus dem Litauischen
von Horst Taleikis
19921, 2. Auflage 2021.
226 Seiten. € 29,80.
ISBN
978-3-89191-557-8
Leo Lewinson,
Zum Leben und Leiden der litauischen Juden.
Ein persönlicher Bericht 1920-1945.
2001, 82 Seiten, € 16,00. ISBN 3-89649-673-5
Benjamin Anolik,
Jüdische Schicksale in und aus Litauen.
Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn
2005. 127 Seiten, Fotos, 14,80. ISBN
3-89649-020-3
Brigitte Pimpl u.
Erhard Roy Wiehn (Hg.)
Was für eine Welt
Jüdische Kindheit und Jugend in
Europa 1933-1945.
Ein Lesebuch.
1995. 171 Seiten, € 14,32. ISBN
3-89191-816-X
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/ Jewish Studies
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